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Ein kindersicheres Zuhause

Für Kleinkinder lauern viele Gefahren im Haushalt, seien es ungesicherte Treppen, leicht zugängliche Reinigungsmittel oder lange Schnüre. Es gibt so einiges, worauf man achten sollte – von sicheren Möbeln, Fensterdekos bis hin zu speziellen Kindersicherungen für Herd, Schränke und Steckdosen.

Unfallrisiken von vornherein vermeiden

Kinder sind von Natur aus kleine neugierige Abenteurer – ob im Krabbel-, Kindergarten- oder Schulalter. Gerade der heimische Haushalt ist eine wahre Fundquelle an spannenden Gegenständen. Da laden bunte Plastikflaschen aus der Abstellkammer zum Trinken ein und Regale oder Stühle bieten sich für eine lustige Kletterpartie an.

Genauso verlockend wirken beispielsweise auch Dreh- und Druckknöpfe an Küchengeräten. All diese Dinge bergen jedoch ein hohes Gesundheitsrisiko, zum Beispiel in Form von Vergiftungen, Schnittwunden, Sturzverletzungen oder Verbrennungen. Umso wichtiger ist es, bestimmten Gefahrenquellen vorzubeugen – und das nicht nur im Zimmer des Kindes selbst, sondern im gesamten Wohnbereich.

Achtung Strom!

Die kleinen Öffnungen von Steckdosen ziehen Kinder geradezu magisch an, denn es lässt sich in einem unbewachten Moment, darin herrlich mit längeren Gegenständen oder den Fingern herumstochern. Um der Gefahr eines Stromschlags zuvorzukommen, empfehlen sich Steckdosensicherungen, die recht unterschiedlich funktionieren und angebracht werden. Manche sind eher für einen dauerhaften Verschluss vorgesehen, andere für Steckdosen, die regelmäßig genutzt werden.

In der Praxis haben sich zweipolige Kindersicherungen bewährt, bei der ein Stecker durch eine Drehbewegung ein- und wieder ausgesteckt werden kann. Eine Alternative sind komplette Steckdosen, in denen Schutzplättchen aus Kunststoff bereits eingebaut sind. Es ist in jedem Fall ratsam, sich im Fachhandel ausführlich dazu beraten zu lassen. Denn so einige Steckdosensicherungen bringen nicht die gewünschte Qualität und Sicherheit mit, lassen sich nur umständlich bedienen oder bereiten Probleme bei der Montage.

Sichere Kinderzimmer-Vorhänge & Fenster

Kinderzimmer-Vorhänge und Fensterdekos gibt es mit vielen hübschen Farben und Mustern. Was vielen Eltern dabei oft nicht bewusst ist: Manche Fensterdekos können für Kleinkinder richtig gefährlich werden. Ein besonders hohes Unfallrisiko stellen Sonnenschutztypen mit Zugschnüren dar, da sich Kinder im schlimmsten Fall daran strangulieren können. Eine neue EU-Norm schreibt allen Herstellern seit 2014 deswegen zwingend vor, diese Produkte mit Kindersicherungen zu versehen, die entsprechend konsequent verwendet werden müssen.

Noch mehr Sicherheit bieten laut Anbietern wie Livoneo Fensterdekos, Kinderzimmer-Vorhänge, Rollos oder Plissees, die keine Zugschnüre haben und direkt mit der Hand bedient werden. Tipp: Damit ein Baby auch während des Tages ungestört schlafen kann, sind Kinderzimmer-Vorhänge aus lichtundurchlässigem Material eine gute Wahl.

Eine weitere Gefahrenquelle sind ungesicherte Fenster. Und schon Kleinkinder erweisen sich hier oft als erstaunlich kreativ, um an den Griff heranzukommen. Spezielle abschließbare Fenstersicherungen verhindern, dass Kinder Fenster oder auch Balkontüren einfach öffnen und herausstürzen können.

Der Möbel-Check

Das Mobiliar in der Wohnung oder im Haus sollte generell stabil und kippsicher sein. Bei Kindermöbeln geben Gütesiegel wie beispielsweise das Zeichen für geprüfte Sicherheit (GS) Auskunft über einen unbedenklichen Einsatz.

Damit Regale und Schränke nicht umstürzen, wenn daran gezogen oder geklettert wird, sollten sie mit Winkeln fest im Mauerwerk verschraubt werden. Außerdem sollten Möbel möglichst keine spitzen Ecken aufweisen, da sich Kleinkinder empfindlich stoßen und erheblich verletzen können. Bei bereits vorhandenen Möbeln kann ein entsprechender Eckenschutz angebracht werden.

Schrank- und Schubladensicherungen

Grundsätzlich spricht nichts dagegen, dass ein Kind auch mal einen Schrank oder eine Schublade erkundet. Es gibt jedoch ein paar Gegenstände, die vor Kindern komplett unzugänglich aufbewahrt werden müssen. Dazu zählen insbesondere Reinigungs- und Waschmittel, Medikamente, Alkohol sowie ungesicherte Feuerzeuge und Gasanzünder.

Baby
Foto: pixabay.com

Da Kleinkinder vieles gerne in den Mund stecken, sollten auch verschluckbare Kleinteile weggeschlossen werden. Wenn diese in die Luftröhre gelangen, kann dies zum Erstickungstod führen. Bei Schranktüren und Schubladen mit bedenklichem Inhalt, die für das Kind mit der Hand, einem Stuhl oder einer anderen möglichen „Kletterhilfe“ leicht erreichbar sind, ist immer eine entsprechende Kinder-Verriegelung zu empfehlen.

Der Boden-Check

Kleinkinder fallen mit ihren wackeligen Beinchen gerne mal um und auch ältere Kinder können beim Herumtoben schnell ins Stolpern oder Schlittern geraten. Empfehlenswert ist ein weicher rutschfester Bodenbelag, der mögliche Stürze abpuffert. Bei glatten Böden sorgen Stopper-Söckchen mit Gummi-Noppen unter den Sohlen oder trittfeste, gut sitzende Hausschuhe für Sicherheit.

Ein großes Stolper- und Sturzpotential haben auch Stufen, Türschwellen oder Treppen. Treppen- und Türengitter minimieren hier deutlich das Unfallrisiko. Sie sollten jedoch ebenso unbedingt sicherheitsgeprüft sein.

Die kindersichere Küche

Die Küche gehört zu den gefährlichsten Wohnbereichen für Kinder überhaupt, da sie sich an den Herdplatten oder heruntergerissenen Töpfen und Wasserkochern mit heißem Inhalt massiv verbrennen können. Eine wichtige Maßnahme ist, dem Sprössling schon früh klipp und klar zu erklären, dass der Kochbereich eine absolute Tabuzone ist.

Die Unfallgefahr lässt sich zudem durch Herdschutzgitter reduzieren. Ein bewährter Trick ist auch, Töpfe und Pfannen bei der Essenszubereitung auf den hinteren Kochfeldern zu platzieren und die Griffe nach hinten an die Wand zu drehen. Doch auch bei allen Schutzmaßnahmen: Solange der Herd angeschaltet ist, sollte ein jüngeres Kind nicht unbeaufsichtigt in der Küche bleiben! Ein Herd, der über Sensoren direkt auf dem Ceranfeld an- und ausgestellt wird, bietet mehr Sicherheit als Geräte mit Drehknöpfen an der Vorderseite. Allerdings sind auch dafür passende Sicherungssysteme erhältlich.

Küchenhelfer mit scharfen Klingen wie Messer, Hobel, Scheren und Mixer oder scharfe Gewürze und für Kleinkinder hochgiftige Muskatnüsse sollten prinzipiell fernab von Kinderhänden gelagert werden. Umfassende Informationen zum Thema Kindersicherheit gibt es auch bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung unter: www.kindergesundheit-info.de und auf www.kindersicherheit.de eine Seite der Bundesarbeitsgemeinschaft Mehr Sicherheit für Kinder e.V.


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