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Sprachentwicklung bei Babys und Kleinkindern

Die Sprachentwicklung von Babys und Kleinkindern läuft in unterschiedlichen Phasen ab. Können sie nach der Geburt vor allem schreien und Laute von sich geben, so sind sie nach drei bis fünf Jahren bereits in der Lage, komplexe Sätze zu verstehen und selber zu bilden. Dieser Artikel stellt die verschiedenen Phasen der Sprachentwicklung von Babys und Kleinkindern vor und erklärt, wie Eltern ihren Nachwuchs verstehen und auf ihn eingehen können.


Mama mit Baby
Bildquelle: pixabay.de © PublicDomainPictures CCO Public Domain
Die Sprachentwicklung bei Babys und Kindern durchläuft verschiedene Phasen.

Kommunikation vor der Sprache

Bevor Kinder in der Lage sind, Wörter und Sätze zu verstehen und zu nutzen, befinden sie sich in einer sogenannten vorsprachlichen Phase. In dieser machen sie vor allem durch Schreien auf sich aufmerksam. Diese Strategie nutzen sie, um auf ganz unterschiedliche Bedürfnisse wie Hunger, Müdigkeit oder den Wunsch nach Nähe hinzuweisen. Hierbei unterscheiden sich die Schreie abhängig vom Bedürfnis. Wenn Eltern Babys verstehen und erkennen möchten, ob sie Hunger haben oder eine neue Windel brauchen, müssen sie vor allem genau hinhören. Unter anderem erfahren sie im Gesundheitsjournal der BKK Gildemeister Seidensticker, wie die Kommunikation mit Babys am besten funktioniert.

Mit der Zeit entwickelt ein Kind die Fähigkeit, verschiedene Laute zu produzieren. So quietscht es beispielsweise vor Freude oder brabbelt, um das Sprechen der Eltern zu imitieren. Außerdem nutzt es viele nonverbale Kommunikationsmittel wie ein Lächeln. Hierdurch kann es einerseits seine Zufriedenheit zum Ausdruck bringen und andererseits eine Beziehung und Bindung zu den Eltern aufbauen.

Die Sprache entwickelt sich

Nach dieser vorsprachlichen Phase entwickelt sich die Sprache eines Kindes recht schnell. Mit der Zeit ist der Nachwuchs in der Lage, Ein-Wort-Sätze zu benutzen, um so auf bestimmte Bedürfnisse aufmerksam zu machen. So sagt es beispielsweise "Mama", "Ball" oder "Essen", damit die Mutter kommt, es etwas zu spielen kriegt oder sein Hunger gestillt wird.

Die Sprachentwicklung läuft hierbei nicht gleichmäßig ab. So sind Kinder üblicherweise schnell in der Lage, viele Worte zu verstehen, ohne diese selbst zu beherrschen und aktiv anwenden zu können. Der aktive Wortschatz nimmt jedoch immer weiter zu, da Kinder vor allem mit Nachahmung arbeiten. Sie orientieren sich stark an ihren Eltern und anderen Bezugspersonen und sind nach kurzer Zeit in der Lage, deren Wörter und laute nachzubilden.

Der Wortschatz erweitert sich

Kleinkind mit Buch
Bildquelle: pixabay.de © katerinakucherenko CCO Public Domain
Gerade Bücher und Geschichten helfen Kindern beim Ausbau ihres Wortschatzes.

Nachdem sich ein Kind zwischen dem 12.-18. Lebensmonat erste Wörter angeeignet hat, entwickelt sich die Sprache zwischen dem 18.-24. Lebensmonat schnell weiter. Das Kind ist dann in der Lage, immer mehr Wörter anzuwenden und mit den Eltern zu kommunizieren. Zudem bildet es immer häufiger Zwei-Wort-Sätze, zu denen beispielsweise "Teddy haben" gehört.

Ein weiteres Merkmal dieser Phase der Sprachentwicklung ist, dass Kinder immer häufiger Fragen stellen. Sie versuchen, die Welt um sich herum zu verstehen und Muster zu erkennen. Entsprechend fordern sie von ihren Eltern und Bezugspersonen viele Informationen ein. Durch die Kommunikation lernen sie nicht nur neue Dinge, sondern wenden ihre Sprachkompetenzen kontinuierlich an und bauen diese aus.

Die Sprache wird komplexer

Kinder im Alter zwischen drei bis fünf Jahren sind in der Lage, die Grammatik und den Satzbau ihrer Muttersprache zu verstehen. Hierbei kommt es gerade bei unregelmäßigen Verben immer wieder zu Fehlern, die regelhaften Wörter und Sätze verwenden sie hingegen meist einwandfrei. Somit sind sie in der Lage, nicht nur mit ihren Eltern und unmittelbaren Bezugspersonen zu kommunizieren, sondern auch mit anderen Menschen wie Familienmitgliedern, Freunden und den Erziehern in der Kita.

In diesem Alter entwickelt sich zudem die Fähigkeit, Geschichten zu erzählen. Diese werden einerseits erlebt und andererseits von den Kindern erdacht. Sie sind somit in der Lage, Sachverhalte in eine logische Reihenfolge zu bringen und sie so zu präsentieren, dass ihr Umfeld sie versteht. All das ist für soziale Interaktionen unglaublich wichtig. Kinder müssen sich und ihre Gefühle ausdrücken und die Botschaften der anderen Menschen verstehen und darauf reagieren können.

Vollständiger Gebrauch der Sprache

Ab dem 6. Lebensjahr haben Kinder einen großen Wortschatz und können nahezu alle Konzepte und Ideen, die in direktem Bezug zu ihrer Lebenswelt stehen, sprachlich ausdrücken. Es geht in der Folge dann darum, den eigenen Wortschatz zu erweitern und neue Erfahrungen zu sammeln. Diese gehen dann mit einer Ausweitung der eigenen Sprachkompetenz einher.

In dieser Phase geht der Fokus weg vom rein gesprochenen Wort. Stattdessen lernen Kinder in der Grundschule zu lesen und zu schreiben. Das eröffnet ihnen einen komplett neuen Horizont. Sie sind dann in der Lage, Bücher zu lesen, was einerseits ihre Kreativität und Fantasie anregt und andererseits ihren Wortschatz vergrößert. Außerdem wird die Sprache immer häufiger eingesetzt, um soziale Interaktionen einzugehen und auf andere Menschen zu reagieren. All dies ist sowohl für die Charakter- als auch für die Sprachentwicklung wichtig.

 

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Unterstützung beim Spracherwerb

Für einen erfolgreichen Spracherwerb sind Kinder auf Unterstützung angewiesen. Gerade in den ersten Lebensjahren brauchen sie unmittelbare Bezugspersonen, die viel und häufig mit ihnen sprechen. Nur dann können sie Sprachmuster erkennen und übernehmen. Außerdem ist der Wortschatz eines Kindes abhängig von den Erfahrungen, die es sammelt, und von den sozialen Interaktionen, die es eingeht. Für Eltern ist es daher wichtig, sich viel Zeit zu nehmen und für die Kinder da zu sein.

Ebenso ist es empfehlenswert, das Kind immer wieder in neue Situationen zu bringen. Hier lernt es vielfältige Wörter kennen und muss mit unterschiedlichen Menschen umgehen. Von Spielplatzbesuchen über einen Besuch in der Kita oder bei den Großeltern bis hin zu Zirkus- und Theatervorstellungen gibt es viele Möglichkeiten, ein Kind anzuregen und in Kontakt mit anderen Menschen zu bringen. Ebenso ist es hilfreich, regelmäßig mit dem Kind zu lesen, ihm vorzusingen, Geschichten zu erzählen und andere Dinge zu nutzen, in denen Sprache eine Rolle spielt und die die Bindung zwischen Eltern und Kind fördern.

Fazit: Sprache entwickelt sich bei Kindern unterschiedlich

Kinder lernen Sprache unterschiedlich schnell. Einige haben schon nach kurzer Zeit einen großen Wortschatz andere drücken sich bevorzugt nonverbal aus. Es besteht grundsätzlich keine Notwendigkeit, Kinder zu drängen, sich mit Sprache zu beschäftigen und zu kommunizieren. Im Gegenteil führt Druck eher dazu, dass sich Kinder unsicher fühlen und zurückziehen. Eltern sollten ihrem Nachwuchs daher die Zeit geben, die er für den Spracherwerb braucht. Sollte man allerdings das Gefühl haben, dass die Sprachentwicklung deutlich hinter dem Standard zurückbleibt, kann man Rat bei einem Kinderarzt oder Logopäden suchen.



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